Technik: Schwungscheibe abziehen / lösen / abbauen # Sammlung verschiedener Methoden

  • Sers' ....
    für "Schwungscheibe runter" nehm ich immer meinen einfachen Zweiarmabzieher von Nexus ...

    Geht so:
    - 36er Zentralschraube lösen und ca. 3 Umdrehungen rausdrehen
    - 36er Ring des 36/41er Schlüssels aus'm Bordwerkzeug auf die 36er Zentralschraube drauf zum Festhalten beim Spindelanziehen
    - Arme des Abziehers durch die Schwungscheibenlöcher
    - die Druckspindel auf der 36er Schraube in die Zentrierung ansetzen
    - Spindel anziehen mit'm puren 17/19er Ringschlüssel (Länge 240 mm) (ohne Verlängerung) bis es "brummt" d.h. "nix mehr weiter geht"
    - mit'm Hammer (mindestens 1500 Gramm) 'nen angemessenen Schlag (nicht Vernichtungsschlag) von hinten axial auf die Spindel drauf
    - "Klonk" 8) 8) .... Schwungscheibe locker

    Dieser Methode konnte bisher noch keine meiner Schwungscheiben widerstehen :D :D



    Quelle: http://www.nexus.de

    Abziehenden Gruß'
    Robert

  • Ich hab auch manchmal das Problem gehabt, daß es nicht mal mit viel Wärme geklappt hat.
    Deswegen (hab ich schonmal gepostet) nochmal eine Arbeitsanweisung wie es garantiert klappt:

    Schraube SW 36 losdrehen (Schlagschrauber) und rausnehmen.
    Mit einem Baustahlwinkel und zwei Gewindestangen als Abzieher arbeiten. (die Gewinde von M10X1 auf M10 aufschneiden)
    Die Gewindestangen werden bündig in die Schwungplatte eingeschraubt (damit sie nicht unten herausstehen und was kaputtmachen) und anschließend gegen die Schwungplatte mit Muttern gekontert. (so hält das nachgeschnittene Gewinde mehr aus)
    Als Druckpilz zum Abziehen nehme ich die 36er Nuß vom Schlagschrauber. Die ist so breit, daß sich der Winkel bei hartnäckigem Sitz der Schwungschweibe nicht durchbiegen kann. Außerdem passt das schmale Ende mit dem Adapter auf 1/2" Antrieb genau auf die Kurbelwelle.
    Jetzt ziehe ich gleichmäßig über die Gewindestangen an der Schwungscheibe. (feste Muttern nehmen, mindestens 8.8 oder besser, und wichtig: Unterlegscheiben zw. Winkel und Mutter)
    Wenn es mit dem Schraubenschlüssel nicht weiter geht, klopfe ich mit leichten Hammerschlägen jede Mutter noch eine halbe Umdrehung weiter. Nicht mehr, sonst gehtr das Gewinde kaputt.

    Jetzt kommt der Trick: Ich setze einen Kupferhammer auf den Abziehwinkel, genau über der Nuß. Auf diesen Kupferhammer schlage ich mit einem 1500 g Hammer sehr gerade aber kräftig drauf.
    Das war´s.
    Grund: Der Kupferhammer leitet die gesamte Kraft des Hammerschlages an die Nuß durch, ohne zurückzuprellen. (dafür würde etwa 1/3 der Schlagkraft draufgehen. So verformt sich der Kupferhammer nur etwas)
    Durch den Schlag wird der Konus der Kurbelwelle aus dem Konus der Schwungscheibe ausgetrieben. Klappt immer und ohne Wärme einzusetzen. Und es wird NICHTS beschädigt!!!
    So ein Schlag macht jede Schwungscheibenschraube kaputt! (Das Gewinde in der Welle kann das aber ab) Deswegen die Nuß mit Adapter. Es geht natürlich auch ein Stück Rundmaterial aus Stahl, das knapp den Durchmesser der KW hat und ca 7 cm lang ist.Dann würde ich aber ein Stück Stahlplatte (minimum 8mm dich) unterlegen, daß gerade noch zwischen die Gewindestangen passt.

    Viel Erfolg, der Lederclaus

    Edited once, last by Lederclaus (January 13, 2007 at 12:40 PM).

  • tja, was soll ich sagen: is' ab! :o)

    So ging's bei mir: Louis-Abzieher passende Länge eingestellt, mit Nuss aus KW gesetzt mit 36 Schlüssel verkeilt und dann mit der Ratsche fest angezogen. Wäre evt. noch weiter anzuziehen gewesen, aber ich hatte Angst vor Bruch und Biegung ("Kaltverformung" s.o.). Dann habe ich mit dem 2kg Hammer 3x kräftig auf den Kopf des Abziehers geschlagen - kein Effekt; dann ein mittelschwerer Schlag auf die Scheibe beim halben Radius - KLING und es war ab. Das waren ca. 5 Minuten Arbeit.

    Vielen Dank ... neben Euren detailierten technischen Hinweisen war für mich noch die Gewissheit wichtig, dass dass Ding runterkommen muss (Ausnahmen bestätigen die Regel, s.o.).

    Gruss,
    Dietrich

  • ****MeisterGoldAufmachmodus an****

    Heute mittag mit zweiter fahrbereiter Ural zu anderem Kumpel. 3 Hämmer geholt. 1x 2-3 kg Pflastersteinhammer; 2xKunststoffhammer normal. Alle mit Sandfüllung. Kupferhammer Fehlanzeige.
    Noch montierten Abzieher abgenommen. 36er Schraube Gewinde ist kaputt. 22er Nuss aufgesetzt. Passt genau. Holzblock unter rechten Zylinder. Linken Fuss auf linken Zylinder. Spindel Abzieher angezogen. Beidhändig mit 2kg Pflastersteinhammer auf Abzieherspindel geschlagen. Dann Kunststoffhammer klein als Verlängerung auf Abzieherscheibe. Mit grossem Hammer auf kleinen geschlagen. Minimale Lockerung. Spindel nachgezogen. Das ganze mehrmals wiederholt und runter ist die Scheibe.

    ****Prost****

    Kann ich die Scheibe noch nehmen? Sind halt jetzt 4 unterschiedlich grosse Löcher drin.

  • hallo Robert,
    wir "kämpfen" jetzt anders weiter.
    Die Abzeihvorrichtung wird "aufgerüstet"
    1. Gewinde M16
    2. Verstärkungslaschen 30 mm an jeder Seite des Flacheisens von 12 mm angeschweißt.
    Damit wird es verwindungssteifer.
    3. Das Anzugsmoment von 20 mkg ist ein Lesefehler?
    Die Wellenverbindung KW zu SR wird doch noch mit einem Keil abgesichert, oder trauen die Russen keiner Schraube?
    ich hab in der Bucht ne 2. KW ersteigert, um zu sehen, was abgeht.
    Um für den Reservefall 1 zu haben.
    Dabei hab ich wieder ne neue Facette entdeckt.
    ich hab immer gedacht, die Dnepr hätte eine gegossene KW.
    NÖ.
    Die KW ist gebaut mit ner Schraubverbindung.
    Fast so wie die alte Hirthverzahnung, nur nicht so aufwendig gemacht.
    Nun bin ich noch nicht zu sehr in die R51/3 Serie eingestiegen, um beurteilen zu können, wie die Münchner das gelöst haben.
    apropo Schraubverbingung: Die Zentrumsschraube ist doch mit einer Blechsicherung gesichert.
    Zum Glück hab ich aus meiner Schiffsdieselzeit 1 Knarrenkasten mit 1 Zollaufnahme.
    Weieres Glück war der Kauf (in der Bucht) eines Montageständers für den Dnepr-Motor.
    Mit der Hand hab ich die Schraube nicht los bekommen.
    Danke für Deine vielen Hinweise bisher.
    Grüße Fritz

  • Dabei hab ich wieder ne neue Facette entdeckt.
    ich hab immer gedacht, die Dnepr hätte eine gegossene KW.
    NÖ.
    Die KW ist gebaut mit ner Schraubverbindung.

    ...ist zwar jetzt ein älterer Beitrag, aber scheinbar unbeantwortet. Ich tue es jetzt mal hiermit. Junge, du hast überhaupt keine Ahnung, laß besser die Finger davon.