Überholung einer Kurzschwinge (M72 , K750)

  • Hallo Gemeinde

    Da in absehbarer Zeit für mich das Zerlegen und mögliche Überholen der Vorderradgabel meiner Olga ansteht , habe ich mir die Mühe gemacht und den zuständigen Passus aus meinem Fundus sowjetischer Literatur ins Deutsche übersetzt.

    Da es hier noch mehr Kameraden gibt die Kurzschwinge fahren stelle ich mein Machwerk gratis und franko zur Verfügung.

    Um besser erkennen zu können um welche Teile es sich handelt habe ich auch die Explosionszeichnung aus dem Ersatzteilkatalog eingestellt.

    Gruss Stefan

    link zur Repanleitung : http://docdro.id/oO8Zhbj

  • Möööönsch Stefan, alter InselRobinson,

    noch kürzlich gedacht, was Du wohl so treibst. Hattest Dich ja n bisschen rar gemacht.

    Nu weiß man ja weswegen. Hast Dich inne Palmenhütte zurückgezogen und die Bibel - äh - die Gabelbeschreibuung übersetzt luthermäßig. Sehr genial, was meine Wenigkeit angeht. Habe auch so eine Gabel an meiner und von Dämpfung keine Spur mehr, muss ich also irgendwann auch mal dran. Nu kann ich viel besser nachgucken.

    Elbmündungsmäßigen Dank in die Südsee und viele Grüße

    von Joachim

  • Stefan, ganz herzlichen Dank :thumbsup: Ist ja genial. Woher hast Du die Literatur? Bekam ich nie in die Hände für die Kurzschwinge. Hab's mir gleich abgespeicher und ausgedruckt.

  • Hallo Joachim , hallo Bundschuh !

    Stimmt , ich hatte mich moppedmäßig ein wenig zurückgezogen , aber jetzt gehts wieder los.
    Diesen Sommer gibt es bei der Olga grosse Aktion.
    Wenn es ans zerlegen geht werde ich Fotos und Info einstellen über den Fortlauf.
    Mir fällt was auf , wenn ich die Reparaturanweisung sehe.
    Der Dämpferkörper ist aus Alu , also "weich" . Da drinne läuft ein "gehärteter" Dämpferkolben hin und her. Warum eingentlich gehärtet?
    Also die Härtung kann ja wohl nicht gefordert sein um das Kolbenhemd vor Verschleiß zu schützen . oder? Die einzige Erklärung die mir einfällt ist die Kraftübertragung zwischen dem "inneren Hebel" und dem Kolben. Das heisst , die einzige Stelle die bei dem Kolben "hart" sein muß ist der Kolbenboden der die Schläge von dem Hebel abkriegt.
    Das ermöglicht doch eine Alternative zur Reparatur.
    Man nimmt ein Stück "Stahl 15" , also ich schätze z.B. Standart ST35 , Dreht das Ding auf Maß oder Reparaturmaß , je nachdem wie der Dämpferkörper aussieht.
    Natürlich muss das Ding danach aussehen wie ein Dämpferkolben.
    Dann nehme man ein rundes Plättchen aus Hartmetall und lötet das auf den Kolbenboden und fertig ist die Laube.
    Ganz penible stellen das dann auf eine Horizontalschleifmaschine und ziehen das Ganze schön rechtwinklig ab.
    Ich denke einfach laut nach , denn nicht jeder möchte in der familiären Badewanne eine "Zyanhärtung" vornehmen wenn kurz danach das Ehegesponst in dem gleichen Zuber baden möchte.

    Gruss Stefan

  • ....nicht ganz so.

    Um dem Fressen einer Gleitpaarung entgegen zu wirken wird ein Partner möglichst hart ausgeführt und der andere bleibt weich.

    Warum das da genau so gelöst wurde kann ich aber auch nicht erklären.

    SG
    Markus

  • Hallo Markus , altes Haus

    Ist interressant was Du da sagst. Die Kombi von Alukörper und eine direkt reingeworfene Welle ist altbekannt. Ich glaube es gibt keine Nockenwelle in modernen Automotoren wo sich der Hersteller die Mühe macht an der Stelle Schalen oder Büchsen einzubauen. Muss also funktionieren. Solange das Ganze in Öl rumschwimmt ist alles paletti.

    Die Rep-anleitung schreibt vor ein Spiel von min. 0.045 mm einzuhalten. (max 0.10mm) Das ist bei einem Nenndurchmesser von 18mm eigentlich nicht so eng. Ein Dämpferkolben der im Öl schwimmt funktioniert wie eine hydraulische Bremse die Bewegungsenergie in Wärme umwandelt die über das Öl an den Körper und die Gabelholme abgegeben wird. Das ist ne Menge Metall was da Wärme aufnehmen kann und vom Fahrtwind umspült wird.
    Also die Temperatur wird sich zwar merklich erhöhen wenn es über schlechtes Gelände geht , aber nicht vergleichbar mit einem Ottomotor. Daher glaube ich das Fressen keine große Gefahr ist.

    Gruss Stefan

  • Quote

    Warum das da genau so gelöst wurde kann ich aber auch nicht erklären.

    Ich habe eine mögliche Erklärung.

    Bei einer Serienfertigung an der Drehbank macht es Sinn die fertigen Teile gleich in einen Korb zu schmeissen wo sie dann alle gemeinsam einmal in Zyanid baden gehen. Die Härtung an den Kolbenhemden ist zwar überflüssig , aber wird gratis in Kauf genommen.

    Gruss Stefan

    Edited once, last by Askari (June 5, 2018 at 7:30 PM).